Mitglieder- und Wahlversammlung 2021

Grußwort des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, zum 1. Mai 2021.






Für Gerald Wahrlich am 1. Mai 2021 zur Mitgliederversammlung
 

Die Besitzer von Schloss Oberwiederstedt, „die Familie der Freiherren von Hardenberg wurde 1945 äußerst brutal vertrieben unter Zurücklassung fast ihres gesamten Hab und Guts. In DDR-Zeiten wurde das Schloss auf verschiedene Weise genutzt, zuletzt bis 1981 als Altersheim. Dann begann der Verfall. Dass sich unabhängig voneinander einzelne Wiederstedter wie Gerald Wahrlich und Hans-Joachim Morcinietz bereits seit diesem Zeitpunkt Gedanken darüber machten, wie man das Schloss nutzen und damit auch trotz erfolgter Streichung von der Denkmalliste und ersten Abbruchmaßnahmen retten konnte, führte schließlich 1988 zur Gründung einer „Interessengemeinschaft Novalis“ im Kulturbund der DDR. Es war, gegen viele Widerstände und gegen den bereits verfügten Abbruch, eine Aktion „von unten“, an der besonders Wiederstedter Jugendliche unter maßgeblicher Leitung von Gerald Wahrlich teilhatten und die letztlich die Grundlage für alle weitere Restaurierungs- und Aufbauarbeit am und im Schloss Oberwiederstedt geschaffen hat. Aus der IG Novalis wurde das „Kuratorium Novalis-Geburtshaus Schloss Oberwiederstedt e.V.“, das die weiteren Arbeiten koordinierte. Dieses Kuratorium erhielt übrigens im Dezember 1992 den Konrad-Adenauer-Preis in Bronze für seine kulturhistorische Arbeit.“ [Teile eines Textes von Regierungsdirektor a.D. Dr. Hans-Georg Sehrt, Halle, 2011; vgl. Masterplan 2015]

Die Idee zur Gründung einer Literaturgesellschaft kam aus diesem Kreis. Gerald Wahrlich wurde am 2. Mai 1992 ebenso wie Jörg Kowalski, Landrat Hans-Peter Sommer und der Probst der evangelischen Kirche Thüringens Hans-Joachim Jäger sowie Regierungsdirektor Dr. Hans-Georg Sehrt und andere Mitglied des ersten Präsidiums der Internationalen Novalis-Gesellschaft, dessen erster Präsident Prof. Hans Joachim Mähl wurde.

Unermüdlich, kämpferisch und streitbar , ein verlässlicher Freund und Kollege engagierte sich Gerald Wahrlich bis ans plötzliche und unvermittelte Ende seiner Tage für die Verwurzelung der Ideen, die sich mit diesem Ort verbinden, den wir heute stolz als Novalis-Standort in Sachsen-Anhalt nennen, mit einem modernen Literaturmuseum, einem immer mehr wieder sichtbaren historischen authentischen Areal, mit der Taufkirche, deren Sanierung voranschreitet, mit einer sich stetig weiter entwickelnden internationalen Novalis-Gesellschaft, die hier ein Zuhause fand, ebenso wie die Stiftung. Gerald Wahrlich war im Sinne dieser Entwicklungen schon in den 1980er Jahren ein Anstifter (weswegen er, wie eine dicke Akte zeigt, in Ungnade fiel) und ein vorzüglicher Organisator zugleich, mit Durchsetzungsvermögen und hohen Leistungsansprüchen. So viele Freunde und Mitstreiter vermissen ihn mit uns. Die kurze Geschichte über „Die Rettung des Novalis-Schlosses oder den Kampf mit der Obrigkeit“ haben wir längst gedruckt und werden sie immer weitererzählen.

Völlig unerwartet verstarb am 11. Januar 2021 unser hoch geschätzter Freund und Kollege Gerald Wahrlich.

Unsere Arbeit fortzusetzen, den Standort mit dem Schloss im Zentrum zu bewahren und Novalis‘ Ideen weiter in die Welt zu tragen ist wohl zugleich die beste Weise, Gerald Wahrlichs Andenken zu bewahren und seine Leistungen zu würdigen.





Aus dem JAHRESBRIEF FÜR 2021 an die Mitglieder der Internationalen Novalis-Gesellschaft:


... Da nach der Satzung sowohl der Präsident/die Präsidentin als auch das Präsidium jeweils nach vier Jahren neu gewählt oder im Amt bestätigt werden müssen, hätte bereits im Mai 2020 die reguläre Wahlversammlung stattfinden sollen. Auf Grund der Pandemie mußte das geschäftsführende Präsidium alle für Mai 2020 geplanten Veranstaltungen absagen und die Wahlversammlung auf 2021 verschieben. Grundlage dieser Entscheidung bildet die von der Bundesregierung am 27. März 2020 ausgegebene gesetzliche Regelung zur Abmilderung der Folgen der Covid-19 Pandemie mit Sonderregelungen zur Erleichterung des Vereinslebens (gültig bis 31.12.2021).


Darin findet sich folgende Übergangsklausel:


„ein Vorstandsmitglied eines Vereins oder einer Stiftung bleibt auch nach Ablauf seiner Amtszeit bis zu seiner Abberufung oder bis zur Bestellung eines Nachfolgers im Amt“. (§5 a.a.O.)

Der Vizepräsident Prof. Dr. Nicholas Saul übernahm daher nach einer Abstimmung im Präsidium die Amtsgeschäfte von Präsident Prof. Dr. Dennis F. Mahoney und ist seit Juni 2020 amtierender Präsident, zum Vizepräsidenten wurde Dr. Hermann Fischer bestimmt. Eine offizielle Amtsübergabe mit würdiger Verabschiedung des bisherigen Präsidenten aus seinem Amt soll in Verbindung mit der online-Wahlversammlung am 1. Mai 2021 stattfinden.


Das Präsidium lädt deshalb zu einer online-Wahlversammlung am 1. Mai (Samstag) und zu einer weiteren, von den Kollegen in Jena geplanten online-Veranstaltung, am 2. Mai (Sonntag) ein. Die Tagesordnung liegt diesem Brief bei. Wir bitten Sie herzlich, an der schriftlichen Beschlussfassung sowie an der schriftlichen Wahl des Präsidiums und des Präsidenten teilzunehmen.  [...]


Das Präsidium hat in seiner online-Sitzung am 27. November 2020 entschieden, dass für 2021 die Option einer Briefwahl die richtige Entscheidung ist. Für die Struktur unserer Gesellschaft wird künftig der online-Versand von Newsletter und Jahresberichten in Verbindung mit einem renovierten Internetauftritt die Regel sein. Mitglieder, die über die technischen Voraussetzungen dafür nicht verfügen, können den Mitgliederbrief und die Jahresgabe weiterhin erhalten. Dafür benötigen wir nur Ihre aktualisierte gültige Postanschrift.


Für die anstehende Wahl des Präsidenten sowie des Präsidiums der ING erlaubt der Erlass der Bundesregierung (covid 19, §5) in Abweichung vom BGB §32 Absatz 1 Satz 1 und Satz 2 auch ohne Ermächtigung in der (derzeit noch geltenden) Satzung, „dass Mitglieder auch ohne Anwesenheit am Versammlungsort ihre Rechte im Wege der elektronischen Kommunikation ausüben“; zudem dürfen sie ohne Teilnahme an der Versammlung ihre Stimmen vor der Versammlung schriftlich abgeben; auch eine Beschlussfassung ist auf diesem Wege durch schriftliche Stimmabgabe rechtsgültig. [...]


Die gleichfalls nachzuholende öffentliche und festliche Vergabe des Novalis Forschungspreises an Dr. Nicolas Passavant (Basel/Berlin) für seine überragende Forschungsarbeit zum Thema Nachromantische Exzentrik. Literarische Konfigurationen des Gewöhnlichen wird von Dr. Helmut Hühn und Kollegen an der Universität Jena vorbereitet und am Sonntag, 2. Mai, ebenfalls online stattfinden. Bitte melden Sie sich für beide online-Veranstaltungen [...] mit Ihrer gültigen E-Mail Adresse an. Der voraussichtliche Zeitraum wird 16 Uhr bis 18 Uhr sein.


Wir werden den neuen Direktor des Novalis-Museums in der Forschungsstätte begrüßen und in der Wahlversammlung einen neuen Präsidenten wählen, der das Amt von Dennis Mahoney übernehmen und fortführen wird. Berichtet wird über die von der Mitgliederversammlung am 5. Mai 2019 beschlossene Planung und Vorbereitung des 250.Geburtstages von Novalis, mit dem sich das 30. Jubiläum der Gründung der ING am 2. Mai 2022 verbindet.


Am 1. April 2020 trat Dr. Steffen Schmidt das Amt als Direktor von Forschungsstätte und Museum an. Zur zügigen Einarbeitung in alle laufenden Projekte und im Hinblick auf die Koordinierung der Vorarbeiten für das Jubiläumsjahr 2022 durch Museum und ING sind alle wichtigen Konzeptionen sowie Informationen zu laufenden Anträgen übergeben worden.


Die ING hat dem Land auf Aufforderung im November 2019 erneut einen Antrag gestellt, der in mehrfacher Revision (zuletzt im Dezember 2020) und nach dem durch die Pandemie verursachten Wegfall eines ganzen Arbeitsjahres jetzt zur endgültigen Entscheidung ansteht, die wir in diesen Tagen dringend erwarten. 


Für das Doppeljubiläum 250. Geburtstag von Novalis und 30. Gründungstag der ING am 2. Mai 2022 sind die folgenden Projekte mit einem Gesamtvolumen von 156.708,46€ beantragt.

Diese Summe setzt sich zusammen aus 96.708,46 € Landesmitteln, 20T€ Eigenmitteln der ING und 40T € Mitteln Dritter. Mit den Eigenmitteln sichern wir unsere traditionellen Schwerpunktprojekte ab (internationale Fachtagung, Novalis-Forschungspreis und Blütenstaubpreis). Zugleich aber auch ein Kunstprojekt (Schmuck für Novalis, mit international renommierten Professorinnen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle und drei Künstlerinnen aus der BRD und Norwegen), einen Science Slam mit Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen, die seit Jahrzehnten mit uns kooperieren sowie ein größeres Schülerprojekt mit Stipendien für Aufenthalte und kreative Arbeit in Novalis‘ Heimat-Region, ein Festival der Märchen und den traditionell von der ING gemeinsam mit der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft und Bildung veranstalteten Lesewettbewerb.

Prof. Dr. Nicholas Saul ist mit den Vorarbeiten für die wissenschaftliche Tagung zum Thema „Novalis‘ – Netz-Werke: Diskurs und Universalität. Hardenberg zum 250.“ befasst, zu der wir mit ca. 25 Wissenschaftler*innen aus 6 Ländern rechnen dürfen. 


Es liegt viel aber auch sehr erfreuliche Arbeit vor uns, an der Sie sich bitte beteiligen dürfen. Zumal, wenn wir vorsorglich alle Veranstaltungen auch im online-Format planen. Naturgemäß hoffen wir auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Museum, so dass alle Initiativen zusammen sich in der öffentlichen Wirkung verstärken und ein bundesweit ausstrahlendes Ganzes ergeben. Damit beschäftigt sich (nicht erst) vom Moment des Landesbescheides an die in der Mitgliederversammlung vom 5. Mai 2019 beschlossene Initiativgruppe. Dies ist auch der Zeitpunkt, die Projekte und ein Programm für 2022 im Detail auf der neuen Homepage vorzustellen.


Für den fünften Novalis-Forschungspreis (1 Preisgeld 2.500€, zuzügl. Nebenkosten für Reise und Aufenthalt insges. 5.T€) sowie den Blütenstaub-Preis für kreative studentische und Schüler-Projekte (3 Preise á 500€ , zuzügl. Nebenkosten 3T€) sind wiederum die Preisgelder und Nebenkosten von insgesamt 8.000€ aufzubringen. Den Jubiläumspreis vergibt die ING in Oberwiederstedt, die seit 2014 zwei von vier Preisen aus den Spenden der Mitglieder finanziert hat, wie es beschlossen wurde. Für diese besondere Leistung gebührt Ihnen besonderer Dank. Wir möchten (und müssen) zugleich aus diesem bedeutenden Anlass, da 

diese Preisvergabe auch ein Höhepunkt in der Geschichte unserer Gesellschaft sein wird, erneut um Ihre Mitwirkung bei der Akquise dieser 8T€ bitten. Je erfolgreicher wir diese Aufgabe meistern, um so sicherer können wir für die übrigen Projekte die nötigen Mittel investieren.


Eine außergewöhnlich anstrengende Zeit liegt hinter uns, der Blick auf das Jubiläum 2022 ist noch nicht völlig ungetrübt angesichts vielfältiger globaler Probleme. Dennoch müssen wir uns vor Augen führen, dass es noch vor 30 Jahren kein solches Aufsehen für den Geburtstag Georg Philipp Friedrich von Hardenbergs gegeben hätte. Aber Dank beherzter Wiederstedter Bürger , Sympathisanten und Freunde und einer noch viel größeren Schar von von Novalis- und Romantikbegeisterten sind, vor allem auch Dank der Mitarbeit erstaunlich vieler renommierter Wissenschaftler wurde am 2. Mai 1992 eine vom ersten Augenblick an internationale Novalis-Gesellschaft an seinem Geburtsort gegründet, die sogar andere Gründungsbestrebungen zusammenführte. Eingedenk auch der für die Novalis-Forschung bedeutenden wissenschaftlichen Beiträge aus dieser Gesellschaft und der vielfältigen Bildungs- und Vermittlungsaktivitäten erschien dem Präsidium eine Dokumentation dieses Teils der Geschichte sinnvoll : es soll einen Sonderband des Jahrbuches Blütenstaub zu 30 Jahren Internationale Novalis-Gesellschaft geben. So besonders der Standort als modernes Literaturmuseum (das es wohl nun immer mehr auch in den räumlichen und technischen Arbeitsbedingungen werden wird), so besonders diese Literaturgesellschaft, die weit über die verpflichtende Satzung hinaus aktiv und wirksam wurde.


In diesem Sinne freuen wir uns auf eine aktive Wahl und umfassende Beteiligung für ein sehr gutes und starkes Präsidium.


Herzlich grüßen Sie Ihre


Gabriele Rommel  Dennis Mahoney  Nicholas Saul




21. November 2025
„Ich producire am meisten im Gespräch, und dies fehlt mir hier ganz.“ (Friedrich von Hardenberg am 24.02.1798 im Brief an August Wilhelm Schlegel) Die Notwendigkeit des verantwortungsbewussten und -wahrnehmenden wissenschaftlichen Austauschs, in und mit der Gesellschaft, sind von hoher Aktualität. Gespräch, Kommunikation, gemeinsames Wirksamwerden von Wissenschaft und Kultur sind auch und gerade heute so, wie Novalis es fordert, entscheidender Bestandteil sowohl von Erinnerungskultur als auch im Prozess des Wahrnehmens heutiger, in die Zukunft tragender gesellschaftlicher Verantwortung. In diese Vernetzung von aktueller gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und kulturhistorischer Zielsetzung ordnet sich die Eröffnung des neuen Zentrums für Romantikforschung der Universität Jena konsequent und nachdrücklich ein. Am 11. November 2025 fand sie im großen Rosensaal der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. Für die Internationale Novalis-Gesellschaft durfte ich als ihre Präsidentin – wie auch zahlreiche weitere Gäste aus dem Bereich der Romantikforschung und der Universität Jena – teilnehmen. Das neue Zentrum für Romantikforschung setzt zwei Forschungsprojekte der Jahre 2010-2024 fort und baut vertiefend und erweiternd auf ihnen auf. Seit 2010 besteht die Forschungsstelle Europäische Romantik an der Universität Jena und von 2015 bis 2024 war das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg »Modell Romantik« dort beheimatet. Frau Prof. Kerschbaumer, gemeinsam mit Frau Dr. Hochkirchen, Herrn Prof. Grave und Herrn Dr. Hühn zum Gründungs- und Leitungsteam der neuen Forschungseinrichtung gehörend, beschreibt das Anliegen des neuen Zentrums mit folgenden Worten: „Mit der Gründung des Zentrums für Romantikforschung wollen wir einen Ort des Austauschs schaffen, an dem innovative und interdisziplinäre Gesprächs- und Forschungszusammenhänge entstehen, die auch über die Universität hinaus in die Gesellschaft wirken.« (https://www.uni-jena.de/371767/jenaer-zentrum-fuer-romantikforschung) Verbundforschung auf internationaler Ebene, Kooperation mit Kulturinstitutionen und Integration in die Lehrtätigkeit werden dabei ebenso wie besondere kulturelle Angebote die Arbeit des Zentrums prägen. Schillers Gartenhaus und das Goethe-Laboratorium werden, so das Konzept des Zentrums, tragende Säulen seiner Tätigkeit werden. Diese konzeptionellen Gedanken, vorgetragen von den Begründerinnen und Begründern des Zentrums und eingebettet in ein beeindruckendes Vortragsprogramm und das Grußwort des Präsidenten der Universität Jena, Prof. Marx, ließen den Eröffnungsabend des Zentrums zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis werden. Der Festvortrag wurde von Frau Prof. C. Grewe (Indiana University in Bloomington, USA, und z.Z. erste Fellowship-Inhaberin des Jenaer Zentrums für Romantikforschung) mit dem Titel „Formen des arabesken Denkens und Gestaltens“ gehalten. Der Weimarer Pianist Daniel Heide bezauberte mit einem musikalischen Vortrag zu „Brahms, Schumann, Widmann. Romantische Kompositionen und ihre Verbindung zur neuen Musik“. Der Jenaer Künstler Robert Krainhöfner war mit zwei Lichtinstallationen „Lichtsäulen“ vertreten. Weitere Informationen auf der Homepage des neu eröffneten Zentrums. Mit der Eröffnung der Jenaer Zentrums ist ein weiterer, guter Schritt zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der ING und der Romantikforschung der Universität Jena gegangen.  Ad bonam et prosperam cooperationem!
14. September 2025
Das durch die Kirchengemeinde St. Jakobi Hettstedt initiierte Theaterstück „Interview mit Ottilie Müntzer“ zum 500. Bauernkriegsjubiläum kam am 17. August 2025 in der Wiederstedter Klosterkirche St. Marien, der Taufkirche Novalis’, zur Aufführung, mit Andrea Ummenberger in der Rolle der Ottilie und musikalisch begleitet durch das Köthener Schloßconsortium. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch erstmalig d er Ottilien-Preis durch den Engagementbotschafter Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Christian Antz, verliehen. Unter den vier Preisträgerinnen und Preisträgern waren drei Mitglieder der Internationalen Novalis-Gesell schaft. Wer war Ottilie von Gersen, die Namensgeberin des Preises? Warum ist ihr Name mit dem Land Sachsen-Anhalt und speziell dem Landkreis Mansfeld-Südharz so eng verbunden? „Nonne [vermutlich auch in Wiederstedt], Ketzerfrau und Reformatorin [an der Seite ihres Mannes Thomas Müntzers in den schweren Jahren 1523–1525] zwischen überschwäng lichem Glauben, verzweifelter Märtyrerin und starker Frau, die zu ihrer Persönlichkeit findet und ein historisches Ereignis mitträgt“, so schreibt Sebastian Bartsch, Pfarrer der Kirchengemeinde St. Jakobi Hettstedt (St. Jakobi Online- Redaktion). Der Landkreis hat „viele Schätze“, die es lohnt zu erhalten, zugänglich zu machen, darüber mit Vielen ins Gespräch und ins Nachdenken zu kommen, so betonten der Minister für Wirtschaft und Forsten sowie Tourismus Sachsen-Anhalts, S. Schulze, und der Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz, A. Schröder, in ihren Ansprachen zur Festveranstaltung am 17. August 2025. Einen wichtigen, in vielen Fällen vor Ort ganz existenziell entscheidenden Beitrag hierzu leisteten und leisten ehrenamtlich Engagierte, die mit großer Einsatzbereitschaft ihre Kräfte für die Erschließung, den Erhalt und das Lebendigwerden dieser vielfältigen Schätze einsetzen. Für ihr herausragendes, beispielgebendes Engagement bei Erhalt und Wiederbelebung der Klosterkirche Wiederstedt wurden Maria Munk, Landrat a.D. Hans-Peter Sommer, Mitglied der ING, Jörg Kowalski, Mitglied des Präsidiums der ING und des Trägervereins Klosterkirche Wiederstedt (Novalis-Taufkirche) e.V., und Hans-Joachim Morcinitz, Mitglied der ING und des Trägervereins Klosterkirche Wiederstedt (Novalis-Taufkirche) e.V. durch den Engagementbotschafter Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Antz, ausgezeichnet.
20. Mai 2025
Drei ereignisreiche Tage, Novalis, der aktuellen Romantik-Forschung und dem lebendigen Weiterleben der Novalis- und Romantik-Tradition in Oberwiederstedt gewidmet, liegen hinter uns – durch vielfältige Veranstaltungen, Erlebnisse und Anregungen geprägt. Am 2. und 3. Mai 2025 fand an der Universität Jena, im wunderbaren Ambiente der ehrwürdigen Universität Jena (im Senatssaal und den Rosensälen), das diesjährige Kolloquium und die feierliche Preisverleihung des Novalis-Preises 2025 statt, beides kuratiert durch die Forschungsstelle für Europäische Romantik der Universität Jena und konkret vorbereitet und realisiert durch Herrn Dr. Helmut Hühn und Herrn Prof. Dr. Johannes Grave. Die Vorträge der jungen Romantik-Forscherinnen und -Forscher Frau Dr. Julia Soytek, zum Thema „Zur Poetologie des Tautologischen bei Friedrich Hegel, Tieck und Brentano“, Herr Dr. Martin Ehrler, zum Thema „Nicht-Landschaften. Zur Rezeption der der Romantik bei Wolfgang Hilbig und Wolfgang Mattheuer“ sowie Herr Dr. Raphael Stübe, zum Thema „Neoromantik der Jahrhundertwende. Transformationen eines romantischen Erzählmodells um 1900“ gaben einen beeindruckenden Einblick in die Breite der zum Novalis-Preis 2025 eingereichten Forschungsarbeiten. Als primus inter pares unter diesen drei Romantik-Forschenden wurde Herr Dr. Stübe am 3. Mai mit dem diesjährigen Novalis-Preis ausgezeichnet. Wir gratulieren Herrn Dr. Stübe von Herzen und wünschen ihm viel Erfolg für seine weitere Forschung. Ein von Herrn Dr. Hühn mit dem Preisträger geführtes Interview findne Sie hier . Die Preisverleihung wurde festlich umrahmt durch Grußworte der Ministerpräsidenten des Bundeslandes Thüringen, Herrn Mario Voigt, und des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Herrn Dr. Reiner Haseloff, den Kammerchor der Universität Jena mit A cappella-Gesang mit Werken aus der Novalis-Zeit sowie den Festvortrag „Zur Vermittlung der Romantik im Museum“ von Frau Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken. Auch hier können Sie sich über die Pressemitteilung von Herrn Dr. Hühn zur Preisverleihung detailliert informieren. Den Jenenser Kollegen Prof. Dr. Grave, Dr. Hühn, Frau Prof. Dr. Sandra Kerschbaumer sowie der Vizepräsidentin der Universität Jena, Frau Prof. Dr. Bärbel Kracke, und insbesondere auch Frau Dr. Hanna Delf von Wolzogen und Frau Prof. Dr. Bohnenkamp-Renken sei herzlich für ihr intensives Tätigwerden zu Kolloquium und Preisverleihung gedankt. Das Mai-Treffen 2025 im Novalis-Schloss Wiederstedt am 3. und 4. Mai schloss sich an das wissenschaftliche Programm rund um die Preisverleihung an. Anliegen des Mai-Treffens in Wiederstedt war es in diesem Jahr insbesondere, sich für die Bürgerinnen und Bürger der Region zu öffnen und ein breitgefächertes Angebot an besonderen Veranstaltungen anzubieten. Sie reichten vom gemeinsamen Lesen von Novalis-Texten unter der Moderation von Frau Charlotte Heinrich, über eine Führung durch Schloss und Gelände durch Dr. Steffen Schmidt (u.a. neu gestaltetes Freiberger Zimmer), den Vortrag mit Lesung von Wilhelm Bartsch „‘Die hohen Nächte grüßen‘ – Novalis und Wolfgang Hilbig“ über festliche Abendmusik am Flügel im großen Saal mit der Konzertpianistin Tatjana Seupt-Koljunova, einen stimmungsvollen musikalischen Sonntag-Morgengruß der Männer- und Frauen-Chöre Wiederstedt, Heiligenthal und Hettstedt in der Novalis-Taufkirche (Schloss Oberwiederstedt), die berührende Niederlegung eines Blumengebindes am Grab von Novalis-Mutter an der Taufkirche, mit Verlesung der Ansprache von Frau Dr. Heidi-Annemarie Pechmann zur Verlegung der Grabplatten-Kopie für Novalis’ Mutter durch die Tochter von Frau Pechmann bis zum Vortrag unseres ING-Mitgliedes Joachim N Heyme zum Thema „Novalis als Schutzgeist über unserer Zeit“. Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Francesca Vidal „Die Sprache der Antisemiten“ griff ein brennendes Thema unserer Zeit auf und stimmte zugleich auf die Tagung der ING „Romantik im Netzwerk Demokratie“ (Arbeitstitel), die für den Herbst 2026 geplant ist und deren Vorbereitung begonnen hat, ein. Die Mitglieder-Versammlung selbst, eingebettet in das Programm des Maitreffens, war geprägt durch außerordentlich regen Gedankenaustausch der anwesenden ING-Mitglieder. Das gemeinsame Bestreben, die Arbeit der ING gemäß ihrem Auftrag weiter zu gestalten, spiegelte sich beeindruckend und manifestiert in zahlreichen konstruktiven Überlegungen und Vorschlägen auf eindrucksvolle Weise wider. Allen Teilnehmenden sei herzlich für diese intensive und so bereichernde Mitarbeit gedankt! Gedankt sei auch Herrn Dr. Steffen Schmidt und seinem Team, die so entscheidend zum Gelingen des Maitreffens beitrugen. Gedankt sei insbesondere auch Gästen, allen voran Frau Anja Lieding, der Ortsbürgermeisterin Wiederstedt, Herrn Andreas Koch, dem Leiter der Regionalvertretung Mansfelder Land der Humboldt-Gesellschaft, den Mitgliedern des Trägervereins, Herrn Landrat a.D. Hans-Peter Sommer, Herrn Pfarrer Sebastian Bartsch und der Kirchengemeinde Hettstedt, dem Männer- und Frauen-Chor Wiederstedt und Hettstedt unter Leitung von Frau Heidemarie Modde sowie Herrn Michael Pechmann und seiner Tochter. Insbesondere gilt der Dank aber auch den Mitgliedern des Präsidiums und der Geschäftsführung der ING, die sich so selbstverständlich, konstruktiv und prägend in das Maitreffen eingebracht haben. Wir nehmen viele Anregungen, Hinweise und inspirierende Überlegungen in unsere weitere Arbeit mit hinein. Ihnen allen herzlichen Dank und auf ein Wiedersehen 2026. Im Namen von Geschäftsführung und Präsidium der ING Prof. Dr. K. Richter Präsidentin der ING Halle, 05.Mai 2025 (Foto oben: Blick vom Park mit Skulpturen von Julia Rückert auf das NovalisSchloss, © Jörg Kowalski)
17. März 2025
(Bitte beachten Sie: Änderungen in der Reihenfolge und bei den Uhrzeiten sind möglich) 
von a7d7b6e3-82da-49b4-8b65-020e733c4f25 29. Januar 2025
In Memoriam Dr. med. Heidi-Annemarie Pechmann (13.10.1944 - 30.11.2024)
von a7d7b6e3-82da-49b4-8b65-020e733c4f25 16. Januar 2025
 Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen, Wenn die, so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt in’s freie Leben, Und in die Welt wird zurückbegeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu echter Klarheit werden gatten, Und man in Märchen und Gedichten Erkennt die ewgen Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort. Dieses Novalis-Gedicht findet sich in Ludwig Tiecks Bericht über die Fortsetzung des „Heinrich von Ofterdingen“.
von a7d7b6e3-82da-49b4-8b65-020e733c4f25 8. Januar 2025
Sehr verehrte, liebe Mitglieder der Internationalen Novalis-Gesellschaft, um zukünftige Projekte und Veranstaltungen der Internationalen Novalis-Gesellschaft ausreichend finanzieren zu können, haben wir einen ganz besonderen Novalisweis aufgelegt. So ist es möglich, dass Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Der Reingewinn aus dem Verkauf steht vollständig der Internationalen Novalis-Gesellschaft zur Verfügung. Die Trauben dieses besonderen edelsüßen Gewürztraminers entstammen der Lage Hambacher Schlossberg. Dieser Qualitätswein wird als einmalige Sonderedition von lediglich 1680 Flaschen ausgebaut und abgefüllt. Wir bieten den Mitgliedern der Internationalen Novalis-Gesellschaft an, diesen Wein zum Sonderpreis zu einem vergünstigten Preis zu erwerben: Sonderpreis für 6 Flaschen inkl. Versand und Verpackung: 99,80 € (15,15 €/Fl. + 8,90 €) Der Versand erfolgt nach Ablauf der Subskriptionsfrist ab Anfang Februar. Danach beträgt der Preis pro Flasche 17,90€. Bestellungen senden Sie bitte per Post oder E-Mail oder tätigen eine direkte Überweisung auf das Konto der Internationalen Novalis-Gesellschaft (Sparkasse Mansfeld-Südharz, IBAN: DE48 8005 5008 3390 0107 17) mit dem Kennwort "Novaliswein" im Betreff. Ferner bieten wir als zusätzlichen Service einen Gutschein zum Verschenken an Freunde oder Bekannte an. Nach Eingang des Gutscheins und der Buchung der Summe erfolgt der Versand direkt an den Inhaber des Gutscheines. Der Novalis-Wein für Nicht-Mitglieder kostet 17,90€/Fl. zzgl. Versand und kann über den Museumsshop im Schloss Oberwiederstedt bestellt werden. Wir würden uns über die Beteiligung an unserem Novalis-Wein-Projekt freuen und danken Ihnen schon jetzt für Ihre Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen Jörg Kowalski Schatzmeister der ING
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Bild: »Engel-Wiege-Putte« © Lutz Grumbach. Aus: Atlantis. Ein Märchen von Novalis. ISBN: 978-3-948190-20-0 Bestellbar per E-Mail im Museumsshop: schloss-oberwiederstedt@t-online.de (www.novalis-stiftung.de )
von a7d7b6e3-82da-49b4-8b65-020e733c4f25 17. Oktober 2024
Wilhelm Bartsch, Mitglied der Internationalen Novalis-Gesellschaft, erhält zwei der bedeutendsten deutschen Literaturpreise Der Rainer-Malkowski-Preis, den die Bayerische Akademie der Schönen Künste verleiht, geht im Jahr 2024 an den Lyriker Wilhelm Bartsch. Die Preisverleihung findet am Dienstag, dem 22. Oktober 2024, um 19 Uhr in den Räumen der Akademie in der Münchner Residenz statt. Die Laudatio auf Wilhelm Bartsch hält Michael Kleeberg. Der Rainer-Malkowski-Preis ist, mit einem Preisgeld von 30.000 Euro, einer der höchstdotierten deutschen Literaturpreise. Der Preis verdankt sich der 2005 gegründeten Stiftung zur Förderung deutschsprachiger Literatur und entspricht damit dem Wunsch des 2003 verstorbenen Lyrikers Rainer Malkowski. Am 20. Januar 2025 wurde Wilhelm Bartsch für seinen gerade erschienenen Gedichtband "Hohe See und niemands Land" der Bremer Literaturpreis 2025 verliehen. Wilhelm Bartsch Wilhelm Bartsch, geboren 1950 in Eberswalde, seit 1976 in Halle an der Saale lebend, veröffentlicht seit den achtziger Jahren vor allem Gedichte, aber auch Romane, Essays, Übersetzungen und Kinderbücher. Sein jüngster, meisterhafter Gedichtband „Hohe See und niemands Land“ (2024), erschienen im Wallstein Verlag, verblüfft durch den souveränen, ganz eigensinnigen Umgang mit Reim und klassischem Versmaß, mit einem so ironischen wie pathetischen Vexierspiel zwischen Shakespeare und deutscher Unheilsgeschichte, und hier erklingen sogar alte Formen wie Liebessonett oder Ballade in einem unerhörten Ton, als seien sie vollkommen neu: Gönn ich mir diesen Sommer noch und schreibe Von Shakespeare ab, dem Prospero des Glücks? In Form zu bleiben, Shakespeares Form, vertreibe Ich denn mit solchem Sturm die Zeitgeisttricks? http://www.rainer-malkowski.de/stiftung.html Über seinen Gedichtband Hohe See und niemands Land von 2024 schrieb Michael Kleeberg in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung : „Wer sich wie ich für einen halbwegs gebildeten Menschen gehalten hat, der lernt hier einiges, von dem er noch nie gehört hatte“. Den Inhalt beschreibt der Rezensent mit: „Gemeinsame Anschauung des Schönen wie des Unnennbaren und die unzerstörbare Kraft des Bild gewordenen, des den Moment bannenden Wortes. Und natürlich ist da auch noch, wie immer bei Bartsch, der Humor, vom feinen Schmunzeln bis zum krachenden Witz, mit dem man, wie ein Hund die Nässe, die Verzweiflung aus dem Pelz schütteln kann.“ Das Fazit lautet: „Seinen Pairs gilt Bartsch schon längst als einer der originellsten und bedeutendsten Lyriker der Gegenwart.“ © https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Bartsch_(Schriftsteller) Wilhelm Bartsch ist ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste , der Literarischen Gesellschaft Thüringens , der Internationalen Novalisgesellschaft , der Wolfgang-Hilbig -Gesellschaft und seit 2015 Ehrenmitglied der Union der Schriftsteller Armeniens . Foto: © Matthias Ritzmann, Wikimedia Commons
von a7d7b6e3-82da-49b4-8b65-020e733c4f25 29. August 2024
Anlässlich des 252. Geburtstages von Georg Philipp Friedrich von Hardenberg spendete die Internationale Novalisgesellschaft zwei Novalisrosen, die am 2.Mai 2024 auf dem Gelände der Landesgartenschau Sachsen-Anhalt in Bad Dürrenberg gepflanzt wurden.
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